Ein kleiner Einblick in unsere Geschichte

Bereits im Gründerjahr des SSV Homburg-Nümbrecht 1919 e.V. wurde in Nümbrecht unter der Leitung des „Vorturners“ Robert Koch eine Turnabteilung gegründet, die aber noch ausschließlich für Männer war. Geturnt wurde auf dem „Birghahns Saal“ und auf dem Sportplatz „Hömerich“ wurde gelaufen, gesprungen, Schleuderball geworfen und die Kugel gestoßen. Es wurden Vereinsmeisterschaften ausgetragen und man nahm an den Gau- und Bezirksturnfesten teil.


1921 begannen auch Frauen und Mädchen auf dem „Birghahns Saal“ zu turnen. Als weitere Vorturner wurden später Fritz Kuhaupt und Hilde Spieß-Pitsch ausgebildet. 1926 übernahm dann Lehrer Asbach das Kinder- und Jugendturnen und ab 1934 Karl Geldmacher.

Im August 1926 nahm Robert Koch mit 5 Mädchen aus Nümbrecht am Deutschen Turnerjugendtreffen in Hirschberg (Schlesien) teil. Außerdem wurden 1927 das Kreisturnfest in Remscheid und 1928 das 14. Deutsche Turnfest in Köln besucht. Hilde Spieß-Pitsch hat außerdem den Vorturner-Lehrgang an der Preußischen Hochschule für Leibesübungen und den Lehrgang für Kinderturnen an der Deutschen Turn Schule Berlin-Charlottenburg bestanden. Durch die Gleichschaltung in der NS-Zeit kam das Turnen in Nümbrecht ab 1935 ganz zum Erliegen. Nach dem Krieg wurde 1945 versucht, den SSV Homburg-Nümbrecht „wiederzubeleben“. Übrig war nur noch ein zerfurchter Sportplatz auf dem Hömerich und ein leeres Arbeitsdienstlager. Durch freiwilligen Einsatz aller Sportler unter Leitung von Wilhelm Wirtz und Walter Wilhelms konnte das Arbeitsdienstlager in kurzer Zeit abgebaut werden und die vorderste Baracke als Sportheim genutzt werden. Leider konnte kein Turnen betrieben werden. Als im Juli 1956 der Mehrzwecksaal im Haus am Weiher eröffnet wurde, gab es dort dann auch wieder die Möglichkeit für Turnen und Gymnastik. Hilde Pitsch gründete zusammen mit Inge Klesing-Hofmann eine neue Kinderturnabteilung, um auch jungen Menschen die Möglichkeit zu körperlicher Fitness zu geben. Während anfangs das Turnen im Mehrzwecksaal von Seiten der Gemeindeverwaltung unterstützt wurde, wurde dieser später immer mehr für gesellschaftliche Zwecke genutzt. Durch Umräumen von Tischen und Stühlen war bald kein geregelter Turnbetrieb mehr gegeben. Das Interesse der aktiven Turner und Turnerinnen ließ dadurch immer mehr nach, so dass sich die Turnabteilung etwa 1967 auflöste.

Einen neuen Aufschwung bekam die Turnbewegung in Nümbrecht durch die Fertigstellung der Sporthalle in Nümbrecht und der Schulturnhalle „Auf dem Höchsten“. Zunächst „scharte“ Leni Hein 6 Frauen um sich und gründete 1969 eine Damen Gymnastikgruppe in der SG Homburg-Gaderoth. 1972 wurde die SG Homburg aufgelöst und man schloss sich dem SSV Homburg-Nümbrecht an.

Zusätzlich entstanden folgende Gruppen:

  • Unter Leitung von Inge Glebe und Übungsleiterin Gerdi Kaufmann wurde 1971 die Damen Gymnastik Abteilung Nümbrecht gegründet und ab 1973 konnte auch wieder Kinder- und Jugendturnen angeboten werden.1975 stieß dann auch Elisabeth Neumann zur Kinder und Jugendgruppe dazu.
  • Aufgrund der großen Nachfrage entschloss sich Heidrun Koch 1973 eine Gruppe „Mütter turnen mit ihren Kindern“ aufzubauen.
  • Im Januar 1974 begann Gisela Bauer ihre ersten Übungsstunden im Sängerheim Harscheid, wodurch die Frauen Gymnastik Gruppe 4 ins Leben gerufen wurde.
  • 1976 gründete sich die Senioren Turnabteilung.
  • 1979 rief Helmut Stiesch alle Gruppen zusammen und es kam endlich zu einem Zusammenschluss aller Gruppen zur Turnabteilung des SSV Homburg-Nümbrecht. Zusätzlich wurde man Mitglied im Aggertaler Turngau (heute Turnverband Aggertal-Oberberg). Erst seit dieser Zeit haben die einzelnen Gruppen Kontakt untereinander aufgenommen und arbeiten jetzt zum Wohle aller in einem gemeinsamen Vorstand zusammen.

Vieles entwickelte sich im Laufe der Jahre. Die wichtigsten Fakten haben wir für euch zusammengestellt:

  • 1983 begann man auf dem Sportplatz mit der Sportabzeichenabnahme.
  • 1984 stieß dann auch Irmgard Hübner dazu und unterstützte den SSV als Übungsleiterin im Gerätturnen und nahm ab 1987 an Wettkämpfen teil.
  • 1987 stiftete die Familie Horst Hübner die Vereinsfahne, die in mühevoller Kleinstarbeit von unserer Turnschwester Irmgard Hübner gestickt wurde. Die Fahne wurde noch im selben Jahr auf dem Deutschen Turnfest im damaligen West-Berlin präsentiert und wird seitdem auf jedes Turnfest mitgenommen. Es war der erste Besuch eines Deutschen Turnfestes seit über 60 Jahren (zum letzten Mal 1926 in Schlesien).



  • 1994 erhielt unser Verein durch Heidrun Koch den Pluspunkt Gesundheit.
  • Im Jahr 2000 konnte der Trainingsbetrieb durch den Bau der Mehrzweckhalle erweitert werden.
  • Mit der Einradgruppe und dem Einsatz von Peter Kaufmann bekam unsere Abteilung 2009 ihren bisher letzten Zuwachs.
  • Im März 2010 mussten einige Gruppen leider ihre Traingsumfänge reduzieren oder wurden in die Aula der Hauptschule ausquartiert, weil die alte Sporthalle für ein Jahr saniert wurde.

Nachruf:

Die SSV Kinder u. Jugendturnabteilung Nümbrecht gedenkt Inge Glebe, die Ende August 2013 verstorben ist.
Sie gründete vor 40 Jahren diese Abteilung und führte sie jahrelang.

Als sie dann aus gesundheit­lichen Gründen aufhörte, war für eine Weiterführung gesorgt. Heute hat die Gruppe ca. 60 Mitglieder (mit Warteliste), die in einer Breitensport- und einer Wettkampfgruppe durch gut ausgebildete Übungsleiter betreut werden und erfolgreich an Wettkämpfen und Turnfesten teilnehmen.